DER BEAUCERON · VERWENDUNG

Tradition
Der Beauceron ist ein französischer Hüte- und Hirtenhund. Seine Aufgaben im 18./19. Jahrhundert waren das Hüten, Treiben und Beschützen von Schafherden. Er ist also ein Schäferhund der Wanderschäferei, für die es, im Gegensatz zu den Koppelhütehunden, typisch war, dass auch das Beschützen der Herde zu ihren Aufgaben gehörte. Auch soll er zum Aufsuchen von Trüffeln, sowie mancherorts zu den Saujagden verwendet worden sein.


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Gegenwart
Heute wird der Beauceron ähnlich vielfältig eingesetzt wie sein deutscher Vetter. So ist er in Frankreich im Polizei-, Zoll- und Militärdienst zu finden, wo er als Wach-, Schutz- oder Spürhund arbeitet.

Bei einer Vorführung
(Bild: A. u. P. Halsdorf,
 Zuchtstätte: "de la Horde des Petits Barons") Auch in Deutschland gibt es einen Beauceron, der seit 1997 im Polizeidienst steht, nämlich Fabiennes Vater: "Cambo du Chasseur de Sangliers".

Die Gebrauchsbereiche Verteidigung und Bewachung von Eigentum sind in Frankreich neben dem Erhalt der Hüteeigenschaften erklärtes Zuchtziel. Natürlich ist er in Frankreich auch bei den Hütewettbewerben dabei. Zwar ist der Border Collie zahlenmäßig weit überlegen, aber dennoch ist der Beauceron auf den vorderen Plätzen zu finden. Der Hüteinstinkt ist noch bei vielen Beaucerons erhalten. Bei diesen Sparten der Hundearbeit sollte man allerdings bedenken, dass der Beauceron ein Spätentwickler ist. Er wird nicht vor dem 3. Jahr "erwachsen", d.h. er ist bis dahin geistig nicht voll belastbar. Dies verhindert schnelle Erfolge in jungen Jahren und erfordert vom Hundeführer anfänglich etwas Geduld, wird aber durch die schnelle Auffassungsgabe und der meist hohen Altersvitalität wieder wettgemacht.

Im Bereich der Unterordnung lässt sich der Beauceron wegen seines hohen Spieltriebs sehr gut ausbilden, so dass es unverständlich wäre, mit seinem Beauceron nicht wenigstens eine Begleithundeprüfung zu laufen. Er lässt sich auf dieser Basis auch sehr gut zur hohen Schule der Unterordnung, dem Obedience, weiterbilden. Anouk mit Loustic beim Agility
(Bild: A. u. P. Halsdorf,
 Zuchtstätte: "de la Horde des Petits Barons")

Viele Beaucerons haben an Agility, Flyball oder Turnierhundesport sehr viel Spaß. Sie lieben diese Action, den schnellen und geschickten Körpereinsatz ganz besonders. Diese Arbeit kommt ihrem temperamentvollen Wesen sehr entgegen.

Wegen seiner Ausdauer und seiner Fähigkeit, eigenständig zu arbeiten, ist der Beauceron auch sehr gut für den Einsatz im Rettungshundewesen geeignet. Auch hier kann sein Spieltrieb hervorragend eingesetzt werden. Fabienne beim Ballspiel

Der Beauceron ist ein arbeitsfreudiger Hund. Ihm ist es nahezu egal, was er tut. Er ist für alle Sparten des Hundesports gleichermaßen geeignet. Hauptsache er kann mit seinen Menschen zusammen "arbeiten". Bei der Arbeit ist er eifrig und aufmerksam, ohne dabei hippelig oder überbordend zu sein. Er kann recht lange Zeit auf hohem Niveau arbeiten und sich auf seine Aufgabe gut konzentrieren.

Er ist schnell im Begreifen und schnell in der Bewegung. Das Gelernte behält er lange im Gedächtnis.

Nur für eines ist der Beauceron nicht zu gebrauchen: für die Arbeitslosigkeit. Der Beauceron braucht einen Job!!! Sein Leben als Nur-Familienhund zu fristen, ist ihm zu langweilig.


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Regina Rentel · 01. Mai 2003